Schulgeschichte
Die Geschichte der Fadingerschule
Die Schulsituation in Linz - die Anfänge
Nachdem 1708 bis 1828 in Linz bereits eine hochschulartige Ingenieurschule bestand, drängten Kaufmannschaft, Industrie und Gewerbe immer stärker nach einer weiterführenden technisch-naturwissenschaftlichen Schule. So wurde 1843 für Lehrlinge und Gesellen eine Gewerbeschule errichtet. 1849 brachte für Österreich einen Schulorganisationsentwurf für Gymnasien und Realschulen. Es wurde bereits im selben Jahr eine unselbständige Realschule im Anschluss an die 4. Klasse der Normalschule errichtet.
1851 Gründung unserer Schule
Die Linzer Bürgerschaft und der Landesschulinspektor für Pflichtschulen, Adalbert Stifter bemühten sich besonders um eine selbständige Realschule, und so wurde nach genereller Genehmigung der Realschule am 2. März 1851 durch das Unterrichts- und Kultusministerium bereits am 9. April 1851 für Linz eine Unterrealschule und nur ein Jahr später die Oberrealschule genehmigt. Durch gute Zusammenarbeit der Bürgerschaft, des Gewerbevereines, der Stadt Linz, des Landes und der Schulbehörde konnte das Gebäude des Linzer Gewerbevereines in der Steingasse bis Ende September 1851 für den Schulbetrieb adaptiert werden. Die 1851 begonnene Erweiterung konnte bis Herbst 1852 fertiggestellt werden, also rechtzeitig für die Genehmigung der Oberstufe. Adalbert Stifter war nicht nur im Errichtungskomitee und bei der Erstellung der Lehrpläne tätig, sondern wurde auch für die ersten fünf Jahre zum zuständigen Landesschulinspektor bestellt.
Zwei bekannte Schüler der Steingassen-Ära
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts besuchten besuchten zwei Schüler die Realschule in der Steingasse, die später die Geschichte dieses Jahrhunderts maßgeblich prägten - jeder auf seine Art: Adolf Hitler (1889-1945) trat im Schuljahr 1900/1901 in die erste Klasse ein. Wegen mangelnder Leistungen musste er diese wiederholen. Als auch die Wiederholung der dritten Klasse anstand, beendete er seine Karriere an unserer Schule und wechselte in die Realschule in Steyr. Der weltberühmte Philosoph Ludwig Wittgenstein besuchte unsere Schule von 1903 bis 1906, jedoch nicht in derselben Klasse wie Adolf Hitler.
1909 - neues Schulgebäude in der Fadingerstraße
Seit Anfang der 1890iger Jahre wurde wegen Unzulänglichkeit der Räume in der Steingasse ein Schulneubau verlangt. Dies führte nach vielen Interventionen endlich 1903/1904 zur generellen Bewilligung des Neubaues. Ein im April 1905 gegründetes Aktionskomitee zur Beschleunigung des Baubeginnes konnte diese nach 3 Jahren am 6.4.1909 erreichen und so konnte nach kurzer Bauzeit bereits am 19.9.1909 das neue Schulgebäude an der Ecke Fadingerstraße-Bethlehemstraße eröffnet werden.
1926 Feier zum 75-jährigen Bestehen
Nach all den Schwierigkeiten während des Ersten Weltkrieges fand am 2. und 3. Juli 1926 die 75-Jahrfeier der Realschule statt und die feierliche Enthüllung des neuen Krieger- und Gefallenendenkmales zur Erinnerung an die großen Opfer des Ersten Weltkrieges. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden der Unterstützungsverein und die Elternvereinigung aufgelöst. Nach Kriegsende dauerte es einige Jahre bis wieder der normale Schulbetrieb möglich war.
1951 Gründung der VERS
1951 wurde anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der Realschule die Vereinigung ehemaliger Linzer Realschüler (VERS) als Absolventenverband und Unterstützungsverein gegründet. Der ehemalige Dir. Hofrat Dr. Rudolf Klemt wurde zum ersten Obmann gewählt und 10 Jahre später (1961) nach dem altersbedingten Ausscheiden zum Ehrenobmann. Einige Monate später wurde auch die Elternvereinigung wieder gegründet, die ebenfalls teilweise Unterstützungsagenden wahrnahm. In dieses Jahrzehnt fiel auch die gemeinsam mit Dir. Hofrat Dr. Moser betriebene Aufstockung des Schulgebäudes, die 1961 fertig wurde (110-jähriges Jubiläum mit Sonderjahresbericht).
In der Generalversammlung der VERS am 24. April 1990 wurde der Beschluss gefasst, das 40-jährige Jubiläum der VERS und gemeinsam mit der Schule das 140-jährige Jubiläum dieser am 4. Oktober 1991 zu feiern und gleichzeitig auch die vorläufige Beendigung der acht Jahre dauernden Adaptierung der Schule.